WordPress: Plugins und Themes einfach selbst übersetzen!

Do it yourself – übersetzen mit dem “Codestyling Localization”-WordPress-Plugin!

Mitte Januar 2013 stieß ich bei der Suche nach einem WordPress-Plugin für die Google Author Funktion durch einen dezenten Hinweis auf der Website von H.-P. Pfeuer auf das WordPress-Plugin “Codestyling Localization” zum übersetzen von WordPress-Themes und -Plugins.

Das hatte mir schon lange gefehlt – eine Möglichkeit, für WordPress-basierende Blogs und Websites, Plugins und -Themes, welche nicht auf Deutsch verfügbar sind bzw. keine Übersetzungen für Deutsch enthalten, selbst bequem anpassen – sprich, ins Deutsche übersetzen – zu können!

Dazu muss man wissen, dass wir hier auf unserem Unternehmens-Blog www.muenchen-webdesign.de das rein englischsprachige Theme PageLines verwenden. Die Entwickler des Themes haben für die aktuellste Version ihres Frameworks erst im Januar 2013 ein Lokalisierungs-Projekt in verschiedene Sprachen unter Zuhilfenahme der PageLines-Community gestartet – das kann also noch etwas dauern bis da was kommt, und auf die aus dem Community-Ansatz resultierende Qualität und Sorgfalt der Übersetzungen ins Deutsche darf man gespannt sein.

Ich persönlich gehöre eher zur ungeduldigen Fraktion Mensch, und wollte nicht so lange warten, bis die mit dem Übersetzen fertig sind. Außerdem haben wir hier auch diverse Plugins in Verwendung, die ebenfalls nur auf Englisch verfügbar sind. Ein Teil dieser Plugins verrichtet seine – meist administrative – Arbeit und Dienste “heimlich, still und leise” im Hintergrund, und die Benutzeroberfläche zu diesen Plugins ist nur für die Administratoren sichtbar (z.B. unser Backup-Plugin). Da Englisch für mich kein Problem darstellt, und die Besucher dieses UI (User Interface) nie zu Gesicht bekommen, ist dort alles bestens.

Anders sieht die Sache jedoch bei WordPress-Erweiterungen (Plugins) oder eben auch WordPress-Themes aus, bei denen englischsprachige Texte oder Textteile auch für den regulären Besucher der Website sichtbar sind. Hier ein Beispiel dafür, warum mir dieses Thema wichtig war:

Screenshot "AddComment"-Text im deutschsprachigen WordPress-Blog www.muenchen-webdesign.de

Wie man leicht erkennen kann, ist der Link oberhalb eines Posts zum Hinzufügen eines Kommentars nicht auf Deutsch übersetzt, sondern auf Englisch (“Add Comment”) zu sehen – und das in einer ansonsten vollständig deutschsprachigen WordPress-Installation. Geht ja mal gar nicht…

Dank des “Codestyling Localization”-Plugins von  Heiko Rabe war die Behebung dieses (und weiterer) Schönheitsfehler jedoch eine Sache von höchstens 30 Minuten!

Vorgehensweise – Übersetzen leichtgemacht

Das “Codestyling Localization”-Plugin war schnell installiert und aktiviert. Dann im Plugin-Interface das zu ändernde PageLines-Theme gesucht und dort die Sprache Deutsch hinzugefügt – das durchsucht und analysiert alle zum Theme zugehörigen PHP-Dateien nach übersetzbaren Texten, und erstellt dann die nötige .PO-Datei.

Anschließend über den Bearbeiten-Link die englischen Textteile gesucht, die im Frontend (also dem öffentlich, für alle Besucher sichtbaren Teile des Blogs) zu sehen waren, und diese gezielt auf Deutsch übersetzt. Hier als Beispiel die Übersetzung von “Add Comment” nach “Kommentieren”:

Screenshot "Sprachdatei übersetzen" aus dem "Codestyling Localization"-Plugin

Zuletzt dann noch direkt im “Codestyling Localization”-Plugin aus der .PO-Datei eine sogenannte .MO-Datei erzeugt – voilá – fertig!

Dieses Plugin geht sogar so weit, dass es intelligent die Google Translate API (Google Translator) und Microsoft Translator API (Bing Translator) integriert und euch damit bei der Übersetzung unterstützt, was insbesondere bei umfangreicheren Texten hilfreich ist.

Weitere Informationen zum Plugin

Auf der Website des “Codestyling Localization”-Plugins findet ihr eine gute und verständliche Erläuterung der Funktionsweise des Plugins, sowie hilfreiche Screenshots und Informationen zur Installation. Von dort kann auch die aktuellste Version heruntergeladen werden.

Ich empfehle euch jedoch die Installation direkt aus dem WordPress Plugin-Verzeichnis (sucht einfach nach dem Schlüsselwort “codestyling”) – das hat unter anderem auch den Vorteil, dass ihr automatisch in eurem WordPress-Admin-Bereich darüber informiert werdet, wenn eine neuere Version verfügbar ist.

Update 17.06.2013

Ein wichtiger Hinweis sei an dieser Stelle noch nachgereicht: dieses Plugin erstellt bei der Übersetzung eines Themes oder Plugins die .mo- und .po-Dateien innerhalb der Verzeichnisstruktur des jeweils übersetzten Themes/Plugins. Im Falle des von uns verwendeten Themes PageLines befinden sich diese Dateien z.B. im Verzeichnis /wp-content/themes/pagelines/language/ als de_DE.mo und de_DE.po.

Bevor ihr euer Theme oder Plugin auf eine neue Version aktualisiert (weil euch in WordPress eine neue verfügbare Version angezeigt bekommt) müsst ihr bei allen von euch verwendeten Themes/Plugins diese beiden Dateien sichern und nach der Theme-Aktualisierung wieder zurückkopieren, da in der Regel bei einer Aktualisierung der Themes/Plugins die verwendete Verzeichnisstruktur einfach geleert wird und dann die Dateien der neuen Version reinkopiert werden – was bedeutet, dass eure Übersetzungsdateien (.mo, .po) einfach gelöscht werden.

Wo das jeweilige Theme oder Plugin seine Übersetzungsdateien ablegt, kann das Theme/Plugin selbst entscheiden (das Codestyling Plugin findet über vordefinierte Methoden das jeweils richtige Verzeichnis zur Ablage der Übersetzungen). Ich habe mir die Verzeichnisstrukturen einiger Themes und Plugins angesehen. Dort existieren verschiedenste Benennungen für das Verzeichnis mit den Übersetzungsdateien. Ich habe folgende Verzeichnisbenennungen entdeckt: I10n, localization, languages, translations

Ihr solltet grundsätzlich vor jeder Aktualisierung (WordPress, Plugins, Themes) eine komplette Sicherung aller Dateien und der MySQL-Datenbank vornehmen.

Falls nämlich ein aktualisiertes Theme oder Plugin einen gravierenden Fehler aufweist (evtl. nur im Zusammenspiel mit anderen Plugins oder einem bestimmten Theme) und ihr euch nicht mehr im Admin-Bereich eurer WordPress-Site anmelden könnt, ist oft eine Wiederherstellung des letzten Stands der Site vor der Aktualisierung die einfachste Methode um den Fehler zu beheben. Dasselbe gilt, wenn eure WordPress-Website mit Malware infiziert wurde – eine Wiederherstellung einer nicht infizierten Kopie ist noch immer die zuverlässigste Methode zur Beseitigung der Verseuchung.

Unterstützung für euch durch F/X Web Consulting

Wer es sich trotz der wirklich einfachen Installation und Bedienung dieses Plugins nicht traut, sein Theme oder Plugin selbst zu übersetzen, der kann gerne mit uns Kontakt aufnehmen.

Wir können für euch – sogar im Rahmen einer Fernsteuerungs-Sitzung (TeamViewer Remote Control, was enorm Zeit und damit Kosten spart!) – die Installation des Plugins übernehmen, und euch zeigen wie ihr vorgehen müsst, um die Übersetzung vorzunehmen. Anschließend könnt ihr dann völlig selbstständig weitermachen.

Für alle die sich selbst “trauen”: Viel Spaß beim Übersetzen eures Themes oder Plugins!

Herzlichst,

Euer Franz X. Kohl

Portraitbild Franz X. Kohl
Über Franz X. Kohl 58 Artikel
Inhaber von F/X Web Consulting (www.fx-web.de) und Betreiber des Unternehmens-Blogs www.muenchen-webdesign.de

5 Kommentare

    • Vielen Dank für den Hinweis auf die POEditor Plattform.

      Ich habe mir diese kurz angesehen, auf eine tiefergehende Überprüfung der Möglichkeiten dieser Plattform jedoch verzichtet, da ich mich hierfür bereits registrieren müsste und derzeit auch bis zum Hals in Kundenprojekte vergraben bin.

      Was über den Link “Pricing” in der Fußzeile auf der Website schnell erkennbar ist: die Tatsache, dass es sich hierbei – im Gegensatz zu dem von mir in meinem Artikel beschriebenen “Codestyling Localization”-Plugin – grundsätzlich um ein kostenpflichtiges Angebot auf Abonnement-Basis handelt.

      Es gibt jedoch eine kostenfreie FREE-Version (Zitat: “By default you’ll get 1000 strings, unlimited projects, languages and contributors for FREE.”), inwieweit diese dann von der Kapazität her ausreicht muss jeder für sich selbst herausfinden. Die kleinste kostenpflichtige Variante beginnt mit der sogenannten “Start”-Edition und kostet US$ 14.99 pro Monat. Darüber gibt es dann noch die Stufen Plus, Premium und Enterprise mit entsprechend höheren Limitierungen was die Anzahl der übersetzbaren Strings betrifft.

      Wenn jemand bereits mit dieser Plattform arbeitet würde ich mich freuen, wenn er hier seine Erfahrungen damit als Kommentar hinterlässt.

    • Hallo PIXELTALE,

      herzlichen Dank für diesen Hinweis!

      Ich werde mir „Loco Translate“ bei nächster sich bietender Gelegenheit genauer unter die Lupe nehmen und dann sicher auch hier im Blog über meine Erkenntnisse dazu berichten.

      Viele Grüße
      Franz X. Kohl

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